Lilian Faschinger, geboren am 29. 4. 1950 in Tschöran/Kärnten. Von 1969 bis 1975 Studium der Anglistik und Geschichte in Graz. 1979 Promotion in englischer Literaturwissenschaft. Von 1975 bis 1992 Vertragsassistentin und Lehrbeauftragte am Institut der Anglistik der Universität Graz. Seit 1992 freie Schriftstellerin und literarische Übersetzerin. Writer in Residence an den amerikanischen Universitäten Dickinson College, Dartmouth College, Bowling Green State University und Washington University. 2007 als Writer in Residence in Amsterdam.
* 29. April 1950
von Helga Schreckenberger
Essay
Lilian Faschinger machte zum ersten Mal 1985 mit ihrer Lesung aus dem Manuskript „Die neue Scheherazade“ beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb auf sich aufmerksam und bestätigte sich mit ihren nachfolgenden Publikationen als eigenwillige, imaginative Erzählerin. Die Autorin sieht im Schreiben, im Bereich der Literatur und der Fantasie die Möglichkeit, einen Freiraum zu schaffen, in dem sich weibliche Autonomie verwirklichen lässt. Lust am Fabulieren, am Erfinden von Geschichten, erzählerischer Überschwang und subversiver Humor sind charakteristisch für ihre Romane, in denen Faschinger weibliche Unkonventionalität und Sinnlichkeit zum Lebensprinzip erhebt.
Ihre erste Veröffentlichung, eine Sammlung von Lyrik und Prosa mit dem Titel „Selbstauslöser“ (1983), zeigt die Autorin als scharfe, durchweg kritische Beobachterin ihrer Umwelt. Wie in dem zweiten, 1994 erschienenen Lyrikband „Ortsfremd“ liegen den Gedichten persönliche (Reise-)Erlebnisse und Beobachtungen ...